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10+10
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SCOTCH & WATER
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Scotch & Water sind eine vierköpfige DreamPopIndie-Band aus Hamburg ohne Furcht vor Folk und mit Gefühlen für die großen 1980er Jahre. Klingt nach viel, ist aber tatsächlich viel Vergnügen. Und relevant. Mit "War" zum Beispiel thematisiert man zum Beispiel den Bürgerkrieg in Syrien. Wir haben bei Sängerin Samira Christmann mal nachgefragt, wie Reaktionen auf diesen Song waren. "Als wir ihn live gespielt haben, sind zwei junge Männer aus Syrien zu mir gekommen und haben sich bei uns bedankt, dass wir auf den Krieg und dessen Folgen in dem Lied War wiederspiegeln. An Reaktionen war eigentlich alles dabei: traurig und Dankbarkeit."
"War" stammt von ihrem wunderschönen Debüt-Album "Sirens", das im Mai auf DevilDuck Records erschien. Ein Label, das ebenfalls in Hamburg beheimatet ist. Vorteil oder egal? "Ich glaube es ist praktisch und nett, wenn das Label in der gleichen Stadt ist, da man sich so öfter sehen kann. Notwendig ist es aber nicht", erzählt uns Gitarrist Hansjakob Wedemeyer: "DevilDuck ist ein kleines feines Indie Label, mit dem wir schon länger verbandelt waren. Wir haben dort alle künstlerischen Freiheiten und einen sehr guten Kontakt mit Jörg (Tresp, DevilDuck Records), der schon lange im Musikbusiness arbeitet und viele Menschen kennt. Außerdem versuchen wir, direkt über die deutschen Grenzen zu schauen, wie zum Beispiel unsere Kanada-Tour. Das geht mit DevilDuck auch gut, da es viele Vernetzungen gibt, zum Beispiel nach Noramerika und UK." Stichwort Hamburg. Hier spielte man jüngst im Innenhof des Molotows, was die Band zu weiteren Shows motivierte: "Wir versuchen in diesem Jahr noch so gut es geht vereinzelte Konzerte zu planen. Nach dem die Resonanz auf die Show im Backyard so gut war, versuchen wir im Laufe des Sommers auch noch ein weiteres Hamburg-Konzert zu organisieren und planen auch im Oktober eine Handvoll. Und dann hoffen wir, dass wir bald eine passende Booking Agentur finden, mit der wir dann eine richtige, große Album Tour organisieren können."
Neben zehn weiteren Fragen, wollten wir auch wissen: Fragen eigentlich viele, wieso ihr euch Scotch & Water nennt? Und Hans antwortete: "Allerdings! Das fragen wirklich viele. Erfrischend, dass du es nicht hast." Glück gehabt. Die Antwort übrigens lautet, dass sich die Band nach dem Lieblingsgetränk von Charles Bukowski benannt hat.
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1. Was ist eure Definition von "guter Musik"?
Samira: Gute Musik sollte einem in jeder Laune eine Stütze sein und egal ob traurig, glücklich, hoffnungslos, hoffnungsvoll...
2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?
Hans: Neben den vielen verschiedenen musikalischen Einflüssen und Backgrounds, die wir alle mitbringen, war für die Album-Produktion der prägendste Einfluss, dass wir die komplette Zeit der Aufnahmen zusammen im Studio in Nordfriesland verbracht haben und dort miteinander gelebt und gearbeitet haben. Wir konnten uns einen musikalischen Spielplatz einrichten, den wir zu jeder Zeit nutzen konnten. Wir haben tagsüber im Studio gearbeitet und abends zusammen gekocht. Diese Gemeinsamkeit kam dem Aufnahmeprozess sehr zu Gute.
3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?
Hans: Wir machen sicher nicht Musik für alle HörerInnen. Ich glaube, unsere Musik ist zum aktiven Zuhören da, man muss sich darauf einlassen. Wir haben uns nicht nur bei den Songs an sich, sondern auch bei der Produktion große Mühe gegeben und uns Zeit genommen.
4. Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musiker gekauft?
Hans: Ich denke, dass müsste vor guten zehn Jahren gewesen sein, als ich mit einem Freund viel Straßenmusik gemacht habe. Wir hatten beide nicht viel Geld zur Verfügung und haben den Inhalt den Hutes dann oft für den Einkauf genutzt.
5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass ihr Musiker werden wolltet?
Samira: Durch Musik habe ich gelernt zu träumen - und das möchte ich mir nicht wegnehmen lassen. Musik zu machen erfüllt mich einfach.
6. Habt ihr immer noch Träume - oder lebt ihr den Traum bereits?
Hans: Träume sollte man sich erhalten, sonst schläft man ein.
7. Was war eure größte Niederlage?
Samira: Mir fällt keine ein. Aber es kommt bestimmt noch eine.
8. Was macht euch derzeit als Musiker am glücklichsten?
Hans: Aktuell freue ich, dass wir endlich unser Album veröffentlicht haben, an dem wir so lange gearbeitet haben. Es ist schön, die Resonanz darauf zu sehen und zu hören.
9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?
Samira: "Baby Girl" vielleicht, der Text ist jetzt nicht unbedingt der Hammer.
10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?
Samira: Mhmm, Gute Frage. Also in meiner Kindheit bin ich viel mit Elvis und Sam Cooke und Bob Marley aufgewachsen, die hätte ich gerne auf die Gästeliste gesetzt. Von heutigen Künstlern würde ich mich sehr über Bon Iver, Jose Gonzales oder Tamino freuen.
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Weitere Infos:
www.scotchandwater.de
www.instagram.com/scotchandwatermusic www.facebook.com/ScotchAndWaterBand www.youtube.com/channel/UCtADn4fN6RHRiNSR0QqMMJw
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Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Suzanne Kraemer-
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Aktueller Tonträger: Sirens (DevilDuck/Indigo)
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