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KAPA TULT
Kapa Tult
In Zeiten, in denen bei vielen Musikerinnen und Musikern der Wunsch, berühmt zu werden, größer zu sein scheint als die Liebe zur Musik, zeigen Kapa Tult, dass man sich vielleicht gar nicht zwischen Doppelhaushälfte und Revolte entscheiden muss. Auf seinem just auf Ladies & Ladys erschienenen Debütalbum "Es schmeckt nicht" macht das Leipziger Quartett nahtlos da weiter, wo es mit der letztjährigen EP "Meinten Sie Katapult?" schon ein dickes Ausrufezeichen gesetzt hatte. Herausgekommen ist dabei ein Album, auf dem sich Fun und Feminismus umarmen, wie es an anderer Stelle bereits so treffend hieß. Beeindruckend ist dabei vor allem die Leichtigkeit, mit der es Kapa Tult gelingt, jenseits verkrampfter Befindlichkeitslyrik mit irrsinnigem Witz, feiner Ironie und unverstellter Wortakrobatik all das zu verhandeln, was jungen Frauen heute tagtäglich durch den Kopf geht, und sich und ihre Themen trotz vieler brennender Fragen nie zu ernst zu nehmen. Klanglich reihen sich Inga (Gitarre, Gesang), Angi (Schlagzeug), Paul (Bass) und Robin (Keyboards) derweil dort ein, wo die Musikhistorie zwischen Ideal, Die Ärzte und Wir sind Helden noch ein Plätzchen frei gelassen hat, und auch wenn es im Info der Plattenfirma in Anlehnung an letztgenannte Band heißt: "Kapa Tult sind gekommen, um sich zu beschweren", klingt ihr herrlich souveräner Erstling doch eher so, als seien sie gekommen, um zu bleiben. Im Sommer sind Kapa Tult bei einer ganzen Reihe Festivals live zu erleben, zuvor allerdings nahm sich Inga Zeit für unsere zehn Fragen.

1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Auch wenn ich an das Konzept "gute Musik" nicht wirklich glaube, benutze ich das Wort natürlich selber sehr oft. Meistens, um andere Leute von meinem eigenen Musikgeschmack zu überzeugen. Klappt meistens leider trotzdem nicht.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Zwei Artists, die wir uns gegenseitig immer wieder vorgespielt haben, waren Nilüfer Yanya und Alabama Shakes. Ich glaube aber nicht, dass das unbedingt hörbar ist. Ansonsten sind wir vier jeweils von unterschiedlichen Musikstilen beeinflusst.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Kaufen solltest du das Album vor allem, weil es ein tolles Cover in schönen Farben hat - mit einer Zitrone drauf, die Alma Weber gezeichnet hat - eine tolle Zimmerdeko. Anhören solltest du das Album vor allem, weil du ja noch herausfinden musst, in welchem Song die Titelzeile "Es schmeckt nicht" vorkommt.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Meine erste Gage waren ein paar Euro von Straßenmusik. Aber ich war so stolz darauf, dass ich sie ewig wie eine Trophäe in einer Tasse aufbewahrt habe, anstatt sie auszugeben.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Ganz langweilig: Weil ich als Kind die Schulband der Teenies immer so cool fand, wenn sie auf Schulfesten Green Day gecovert haben. In der Schulband war immer ein Mädchen, das Gitarre gespielt hat, so wollte ich auch sein (heimlich natürlich).

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Im Song "Kein Ende", der auch auf unserem neuen Album ist, geht es zum Beispiel darum, dass ich geträumt habe, dass alle meine Freund*innen zur selben Zeit am selben Ort sind und wir einen ausgelassenen Nachmittag verbringen. Aber das bleibt wohl ein Traum, weil - wie im Song schon beschrieben - es meistens so ist, dass "alle immer irgendwas müssen und alle immer irgendwo sind.

7. Was war eure größte Niederlage?

Drei zu drei. Also eigentlich ein Unentschieden: Wir standen zu dritt auf der Bühne (damals noch ohne unsere Keyboarderin Robin) und drei Menschen standen im Publikum, und die haben wir auch noch auf Knien gebeten, zu kommen. Am Ende war es aber nicht wirklich eine Niederlage, weil wir - zumindest laut unserer Drummerin Angi - sehr gut gespielt haben. Noch heute sagt Angi zu uns, wenn wir vor einem Konzert aufgeregt sind: "Kein Problem, spielen wir einfach wie damals im (Name von der Redaktion geändert)."

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Mich macht es gerade sehr glücklich, dass es möglich ist, auf eine Bühne zu gehen, dort von Ängsten und Unsicherheiten zu singen und sich hinterher verstandener zu fühlen als vorher. Musik macht es möglich!

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Hui, da gibt es viele! Es gibt so viele Songs mit menschenverachtenden Lyrics, die viele Leute gut finden. So was schmerzt!

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?

Judith Holofernes natürlich.



Weitere Infos:
kapa-tult.de
facebook.com/kapatult
www.instagram.com/kapatult
kapatult.bandcamp.com
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Leo Zwiebel-
Kapa Tult
Aktueller Tonträger:
Es schmeckt nicht
(Ladies & Ladys)


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