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THE HEARTWAYS
The Heartways
Man muss ja nicht immer mit der Tür ins Haus fallen. So etwas Ähnliches muss sich wohl die Berliner Musikerin Saskia Hahn gedacht haben, als sie ihrem neuen Solo-Projekt den hübschen Namen The Heartways (eine Wortspielerei zwischen "the hard way" und Herzenswärme) gab und damit gar nicht erst versuchte, daraus Kapital zu schlagen, dass sie mit ihrem - inzwischen aufgelösten - Rock-Trio Sweet Machine 2009 als Backing-Band von Peaches zur Tour des vierten Albums engagiert wurde, auf diesem Wege auch den Weg in die Stoner/Desertrock-Szene von Joshua Tree fand und dort mit den Queens Of The Stone Age oder den Eagles Of Death Metal abhing.

Das nun vorliegende Heartways-Album, das Saskia Hahn "Damaged Goods" nannte, weil es von uns Menschen (und unserer Reise durchs Leben handelt), die ja alle irgendwie ganz schön beschädigt sind, ist auf jeden Fall als Neustart einer etablierten Musikerin zu sehen. "Das Album für mein Solo-Projekt war für mich auch eine lange Reise", erklärt Saskia etwa, "ich bin erst über Umwege dazu gekommen, dieses Projekt zu machen." Damit bezieht sie sich auf die Geschichte mit Sweet Machine und als Peaches-Band (mit der sie dann zweieinhalb Jahre auf Tour war) und eine anschließende Phase der Neuorientierung in der Kunstszene, wo sie als Kuratorin und mit Malerei, Siebdruck und Mixed-Media auch als Künstlerin tätig war. Angeregt durch den Tod ihres Vaters und verschiedene einschneidende Erlebnisse persönlicher Natur fand sie dann aber wieder zurück zur Musik. "Musik ist für mich emotional eine ganz andere Ebene", führt Saskia aus, "ich bewundere zwar schöne Kunst, aber wirklich berühren tut mich die Musik - besonders wenn man sie selber macht... das ist - was Emotionen anbelangt - für mich die Königsklasse." Und ein wirklich guter Grund, überhaupt Musik zu machen und auch jener das Album "Damaged Goods" anzugehen.

Dabei nutzte Saskia dann auch ihre Erfahrungen als Produzentin und Multi-Instrumentalisten und spielte die Songs des Albums - stilistisch ungebunden zwischen Rock, Power-Pop und ein wenig Blues und Psychedelia und unterstützt alleine von Depeche Mode-Drummers Christian Eigner - alleine ein. Heraus kam dabei ein Werk, das sowohl als Rockmusik mit Pop-Flair wie auch als Pop-Album mit Rocksongs funktioniert. Die Grenzen sind da fließend - und das ist ja auch das Ziel der Übung, wie und Saskia Hahn - unter anderem - im Rahmen der zehn Fragen erklärt.

1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Dass sie einen emotional abholt. Gibt es da einen besseren Begriff? Denn das klingt so politisch. Dass sie einen mitreißt, vielleicht...? Gute Songs müssen mich in einer bestimmten emotionalen Situation abholen oder dorthin versetzen können. Und es muss alles Sinn machen, rund sein oder einfach nur glücklich machen.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Peaches hört man da jetzt nicht raus, weil es ja keine Elektro-Sachen gibt, aber auf jeden Fall Queens Of The Stone Age und ein bisschen Eagles Of Death Metal, Fleetwood Mac, die Pretenders, Stevie Wonder - bei dem Song "Better" und Bowie auf jeden Fall. Das sind alles Old-School-Sachen. Sorry - das hört sich jetzt richtig blöde an, aber irgendwie hat mich in letzter Zeit keine Band geflasht, die in diese Richtung ging - außer vielleicht Bilderbuch, obwohl die ja nicht rockig, sondern eher poppig sind... ach ja, und die Alabama Shakes oder die Black Keys. Und was mir auch noch wichtig ist, ist, dass ich das Album überhaupt veröffentlicht habe, weil ich unter meinem eigenen Namen so etwas noch nicht gemacht habe. Das ist jetzt mein Ding, das bin zu 100 % ich.

3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?

Oh - da würde mir viel einfallen. Erstens weil sie natürlich toll ist und weil sie anders als der Durchschnitt ist. Und weil viele verschiedene Dinge und Genres drauf sind, die für Leute, die ansonsten ein anderes Genre hören, auch interessant sein könnten. Es war mir auch wichtig, dass ich die Scheibe nicht auf "hip" produziert habe. Mir ging es ganz klar darum, nicht alles extrem zu produzieren und mit ganz viel Hall und Delay und weinerlichen Stimmen oder gar Rap-Einlagen zu arbeiten - obwohl ich jetzt nicht gar so viel dissen will. Ich wollte nur mich und meine Musik und was mir wichtig ist zeigen. Deswegen habe ich auch nicht mit einem großen Label zusammengearbeitet, das mir irgendwelche Vorgaben macht.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Ich glaube eine Gitarre oder sowas - auf jedenfalls etwas Musikalisches.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

MTV. Nicht MTV selber, sondern die tollen Musikvideos. Für mich waren damals U2 mit den Videos für "Sunday Bloody Sunday" und "New Years Day" wichtig, weil sie sehr emotional aufgeladen und politisch waren. Das war für mich der Auslöser.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Äh - Träume? Halb halb. Ob man von einem Traum dann richtig leben kann, ist ja noch mal eine andere Sache. Man muss aber immer einen Traum haben. Ohne Musik oder Kunst wäre das Leben so fade. Das könnte ich nicht ertragen.

7. Was war deine größte Niederlage?

Ich denke, die Auflösung von Sweet Machine, weil wir das damals einfach nicht auf die Reihe gekriegt haben.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Mich musikalisch ausdrücken zu können und das Feedback von Leuten zu bekommen, die das genau so empfangen haben, wie ich es heraus gesendet habe.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Oh mein Gott - da gibt es so viele. Kann ich da noch mal drüber nachdenken? Ich würde ja gerne lieber einen richtigen Quatsch nennen, den keiner kennt - als jetzt einfach "Barbie" zu sagen. Obwohl ich den Film super finde.

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Bowie, Prince, George Michael - The Holy Trinity für mich - Jimi Hendrix (aber wenn er noch lebendig wäre, bitte), Mark Ronson, U2, Brian Eno, Queens Of The Stone Age, alle meine Freunde, Andy Warhol, Basquiat, Debbie Harry. Ach ja - und die Beatles.

Weitere Infos:
theheartways.com
www.facebook.com/theheartways
www.instagram.com/the_heartways
linktr.ee/theheartways
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
The Heartways
Aktueller Tonträger:
Damaged Goods
(Eigenveröffentlichung/RAR/Motor Entertainment)


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