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KATE BOLLINGER
Kate Bollinger
Die aufstrebende, junge Songwriterin Kate Bollinger alleine anhand ihrer Herkunft irgendwie musikalisch kategorisieren zu wollen, muss schon alleine daran scheitern, dass die Gute sich als nicht unbedingt bodenständig erwiesen hat. Kate Bollinger stammt aus Charlottesville im ländlichen Virginia, wo sie zugegebenermaßen den größten Teil ihrer Jugend verbrachte. Erste Songs begann sie bereits auf der Highschool zu schreiben und startete dann ihre Laufbahn als Musikerin ernsthaft, als sie sich mit Freunden zusammentat, die allesamt studierte Jazz-Musiker waren - was sich bis heute unmittelbar auf ihr Songwriting auswirkte. So richtig los ging es mit der Musikerkarriere dann, als sie 2017 und 2019 erste EPs veröffentlichte und mit ihrer Musik die Ostküste der USA bereiste. Um endlich mal was anderes zu sehen als Familie und zur Erweiterung ihres Horizontes, zog sie schließlich nach L.A. - immer mit dem Gedanken, irgendwann nach Virginia zurück zu ziehen. Die Songs ihres nun vorliegenden Debütalbums "Songs From A Thousand Frames Of Mind" spielte sie indes in den Catskills in Upstate, New York, ein. Bereits im letzten Jahr absolvierte sie eine - bemerkenswerterweise ausverkaufte - Europa-Tournee.

Was hat sich denn seither getan? "Also das Album habe ich im letzten Jahr nach der Tour im Juni zusammen mit Sam Evian, der das Album auch produzierte, in den Catskills aufgenommen. Danach bin ich ein bisschen getourt - etwa als Support für Devendra Banhart. Seither habe ich aber ein besonderes Interesse an der Produktion von Videos entwickelt." Das Ergebnis ist dann eine Sammlung kunterbunter psychedelischer Videos mit einem gewissen "Alice In Wonderland"-Touch. Kate arbeitete dabei zuletzt auch für Jessica Pratt. Das könnte also ein zweites Standbein werden? "Ja - aber ich muss noch herausfinden, was mir liegt und worin ich gut bin. Ich möchte allerdings nicht als Schauspielerin arbeiten - da reichen mir meine eigenen Videos. Zur Zeit tendiere ich dazu, Konzepte zu schreiben und die Produktion zu übernehmen. Ich möchte auf jeden Fall mehr in dieser Richtung machen."

Die Musik ist aber nach wie vor das Wichtigste für Kate. Zu ihrem erweiterten Freundeskreis gehören neben Sam Evian dann auch noch Matthew E. White - mit dem sie auch Songs zusammen schreibt und der - wie Evian - auf dem Album in ihrer Band spielte und auch Michael Collins a.k.a. Drugdealer, mit dem sie auch schon zusammen arbeitete. Ihren endgültigen Sound - so Kate - habe sie aber noch nicht gefunden. "Ja, das ist aber schwer in Worte zu fassen", gesteht sie, "es ist eine Art Instinkt, der mir sagt, dass ich das, was ich aussagen möchte, noch nicht erreicht habe. Ich versuche zur Zeit, das in den Griff zu bekommen. Ich gehe die Sache dann auch schon mal fragend oder zögerlich an. In gewisser Weise lasse ich den Zuhörer dann an dem Prozess teilhaben. Ich habe das Gefühl, dass ich mich so schnell weiterentwickele, dass ich noch nicht zum Abschluss in dieser Hinsicht kommen konnte. Dieses Album ist vielleicht das am vollständigsten realisierteste, was ich bislang zustande gebracht habe und es repräsentiert das, wofür ich stehe, am deutlichsten - aber ich bin noch nicht fertig damit, meine Stimme zu finden."

Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich, dass wir noch viel von Kate Bollinger hören (und/oder ggf. sehen) werden. Eine gute Gelegenheit, Kate mal unsere berühmten zehn Fragen zu stellen, um zu sehen, wie sich das bislang erreichte ergeben hat.

1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Etwas mit einer schönen Melodie, die gewisse Gefühle in dir auslöst, die ohne Worte auskommen. Das ist mir deswegen am Wichtigsten, weil man mit Musik Sachen ausdrücken kann, die man nicht in Worte fassen kann.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Ehrlich gesagt waren das die Elephant Six Bands. Das sind Bands wie Of Montreal, Apples in Stereo, Olivia Tremor Control oder Neutral Milk Hotel, die sich unter dem Namen Elephant Six Recording Company in den 90ern zusammenschlossen. Die haben sich alle irgendwie für psychedelische Musik interessiert und waren ein großer Einfluss für mich bei diesem Album - sowohl die Musik, wie auch der visuelle Stil dieses Kollektivs betreffend.

3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?

Ich möchte niemanden drängen es zu kaufen. Aber als ich jünger war, mochte ich es in den Plattenladen zu gehen und mir Sachen rauszusuchen, die mir interessant erschienen - ohne dass ich wusste, was es war. Das waren zu jener Zeit natürlich CDs, die ich mir dann im Auto anhörte. Für gewöhnlich brachten mich solche Sachen dazu, meine Perspektive zu ändern oder Obsessionen zu entwickeln, die mich dann von einem zum anderen leiteten. Ich würde also sagen, dass wenn meine Scheibe irgendwie interessant oder inspirierend erscheint, dann lohnt es sich vielleicht in diesem Sinne sie mal anzuchecken. Das ist auch der Grund dafür, warum ich sie physisch veröffentliche.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Ich habe keinen großen Kauf getätigt. Als ich erstmals mit meiner Musik Geld verdiente, konnte ich kaum glauben, dass das Geld war, von dem ich in Zukunft leben könnte. Ich war also sehr nervös und habe es zusammengehalten.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Als ich zehn Jahre alt war, habe ich Feist live spielen sehen. Ich war mit meiner Mama da und das hat mich total umgehauen - weil ich vorher noch nie einen Lady-Rock-Star gesehen hatte. Sie war so unglaublich, dass ich dann auch so was machen wollte.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Oh, ich lebe meinen Traum. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal als Musikerin arbeiten könnte. Aber ich will ja noch mehr in Sachen Film und Kunst machen - also ja: Ich habe auch noch weitere Träume. Ich bin sehr dankbar für das, was ich bislang machen konnte - aber es gibt noch mehr, was ich machen möchte.

7. Was war deine größte Niederlage?

Das war eine Phase, in der ich keine Songs schreiben konnte und auch keine schreiben wollte. Das war eine Phase, in der ich sehr unsicher war - keine externe Niederlage in dem Sinne, aber eben schon eine Niederlage.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Vermutlich sind das meine Freunde. Ich habe diese wirklich großartige Gruppe von nahen Freunden hier in L.A. Sie arbeiten mit mir zusammen an meinen Videos und das macht mich am glücklichsten.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Das weiß ich nicht. Ich höre mir schließlich keine Lieder an, die ich nicht mag.

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Ich hätte gerne Francoise Hardy, Margo Guryan, Kate Bush, Lou Reed oder jeden von Velvet Underground auf meiner Liste. Feist wäre auch cool - aber ich habe so lange zu ihr aufgesehen, dass ich zu nervös wäre, sie auf meiner Gästeliste zu haben. Ich könnte aber noch lange mit dem Aufzählen weitermachen...

Weitere Infos:
katebollinger.com
www.instagram.com/keetiebee
www.facebook.com/katebollingermusic
katebollinger.bandcamp.com
www.youtube.com/@katebollinger/videos
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Juliana and Nicola Giraffe-
Kate Bollinger
Aktueller Tonträger:
Songs From A Thousand Frames Of Mind
(Ghostly/Cargo)


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