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AI PHOENIX
Ai Phoenix
Fast fünf Jahre hat es gedauert bis nach dem "Seefahrer"-Album "I've Been Gone - Letter One" nun das neue Werk der musikalischen Eigenbrötler-Kommune Ai Phoenix aus Bergen in Norwegen vorliegt. Nicht mit böser Absicht, wie uns Sängerin Mona Mork schrieb: Man habe sich mit dem beschäftigt, was man normalerweise in den Dreißigern macht: Babies machen, Häuser bauen und - wie immer - sich ver- und entlieben. Und da man sich eh von Anfang an geschworen hatte, das Einkommen nicht mit der Musik verdienen zu müssen - um die Seele vom Silber zu trennen, wie Mona meint -, gab es ja auch keinen wirtschaftlichen Druck. Die Band, die also niemals "berühmt, cool. erfolgreich und anerkannt" sein wollte, und sich somit glücklich schätzen kann, bei einem Label wie Glitterhouse zu sein (und das sagt Mona), legt nun mit "The Light Shines Almost All The Way" ein wiederum sehr interessant betiteltes Album vor, das natürlich wieder - mit Wollmänteln und Hüten - in einem eiskalten Häuschen in Nord-Norwegen aufgenommen wurde. Den Titel sollte man aber bitte nicht missverstehen: "Der Fokus liegt nicht auf der Dunkelheit am Ende des Weges, sondern darauf, dass das Licht dich eben fast deinen ganzen Weg begleitet", meint Mona, "wir wollten nur ein wenig realistisch sein. Es ist aber etwas, womit du dir selbst Mut zusprechen kannst - wenn du dich entscheidest, weiter zu gehen." Mona beantwortete die zehn Fragen.

1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Für mich ist gute Musik solche, die einen Eindruck hinterlässt - egal ob sie mich glücklich oder traurig macht oder mich gar provoziert. An bestimmten Kreuzungen meines Lebens haben mir bestimmte Songs geholfen zu entscheiden, wohin ich gehen sollte. Diese werden immer zu meinen Favoriten gehören. Manche Songs helfen mir auch einfach, mich an bestimmte Orte oder Personen zu erinnern. Ich muss aber gar nicht die Musik per se mögen, um etwa Musiker schätzen zu können, die ihre Musik mit Aufrichtigkeit machen.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Wie immer gute alte Freunde und traurige, glückliche oder seltsame Geschichten. Und natürlich einige Bands wie Sonic Youth, die Ramones, Leonard Cohen oder Bob Dylan. Wir streben nicht danach, uns selbst revolutionieren zu wollen. Wir machen unsere Sachen so, wie wir uns wünschen, dass unsere Idole sie machen sollen. So lange man darauf achtet, sich nicht zu wiederholen, wird es auch immer Veränderungen geben - weil die Zeit vergeht und Dinge sich verändern.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Ehrlich gesagt möchte ich, dass nur Leute, die unsere Musik auch mögen, unser Album kaufen sollen. Manch einer findet unsere Musik ja langweilig und depressiv - und ich möchte niemanden meiner finanziellen Wünsche wegen deprimieren. Es gibt aber auch einige wenige Leute, die lustigerweise von fröhlicher Musik depressiv werden. Die finden uns wiederum tröstlich und fröhlich. Und nur die will ich erreichen, weil mich die Musik auch so beeinflusst hat und das der Grund ist, warum ich überhaupt Musik mache.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Ich glaube, wir haben den Tontechniker bezahlt.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Ich habe Patrick getroffen. Zunächst dachte ich - "Oh nein, nicht diese Nachspiel Pink Flyod-Version direkt aus dem Höllen-Albtraum." Aber ich habe schnell meine Meinung geändert, weil ich total mitgerissen wurde und jeder Song seine Bedeutung hatte. Ich habe auch einige Songs geschrieben und wir begannen zusammen aufzunehmen.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Ich habe immer noch einige Träume. Aber ich hatte Glück, dort sein zu können, wo ich auch hin wollte. Ich habe jetzt ein Leben, von dem ich früher nur zu träumen pflegte - und weiß das zu würdigen.

7. Was war deine größte Niederlage?

In meiner Jugend habe ich mal jemanden verletzt, um jemanden anderem zu imponieren. Das fühlte sich furchtbar an und ich habe meine Lektion gelernt - aber der Schaden war angerichtet.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Der Umstand, dass wir als Band immer noch weitermachen. Dass wir Dinge tun, die wir lieben und der Umstand, dass dies für einige Zuhörer wirklich etwas bedeutet.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Für mich ist das auf jeden Fall "I Will Always Love You" in der Version von Whitney Houston (aber geschrieben von der ausgezeichneten Dolly Parton).

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?

Ich würde gerne Elvis Presley, Leonard Cohen, Nina Simone, Kim Gordon und Bob Dylan einladen - weil ich die als gut, kompromisslos, und dazu bestimmt, ehrlich zu sein, betrachte. Und natürlich meinen Großvater, weil er verstorben ist und ich ihn vermisse. Ihm würde es auch gefallen, Leonard Cohen zu treffen. Aber andererseits würde ich mich wahrscheinlich gar nicht trauen zu singen, wenn die alle kämen. Vielleicht sollten wir dieses Konzert lieber ausfallen lassen und lieber gleich zum Wein übergehen. Das würde ich gerne machen - und dabei nicht über Musik reden...

Weitere Infos:
www.aiphoenix.no
www.myspace.com/aiphoenix
www.racingjunior.com/aiphoenix.htm
www.indigo.de/unser_programm/2524/
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
Ai Phoenix
Aktueller Tonträger:
The Light Shines Almost All The Way
(Glitterhouse/Indigo)


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