1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?
Alles, das mich bewegt. So einfach ist das.
2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?
Wut! Wut über alles und jeden. Wut über dich selbst, die Welt, die Langeweile, die Frustration, die Ruhelosigkeit, darüber, dass Dinge nicht so erledigt werden wie sie es eigentlich sollten, Wut über das Gefühl, in Beziehungen oder in scheiß Jobs gefangen zu sein. Ich denke, es ist eine Teenage-Angst-Platte, obwohl wir keine Teens mehr sind...
3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?
Wenn du wirklich wütend bist, dann wirst du es wahrscheinlich mögen! Die Platte ist sehr direkt. Wenn du auf zelebrierte, super durchdachte und perfekt inszenierte Musik stehst, dann ist unsere Platte nichts für dich - wenn du es aber magst, von einer Platte direkt ins Gesicht getroffen zu werden, und wenn Gefühle direkt und unmissverständlich herübergebracht werden, dann wirst du sie lieben.
4. Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musiker gekauft?
Nachdem wir das erste Mal Geld nach einem Gig übrig hatten, nachdem alles und jeder bezahlt worden war, sind wir in einen Club gegangen, haben uns mächtig viel Alkohol eingeflößt und haben zu Blur-Platten abgetanzt! Das war damals in Brighton, als wir einen ersten richtig erfolgreichen Gig hinter uns hatten - wir hatten damals zwar "nur" einen Gewinn von knapp 30 Pfund, aber hey, davon kann man sich schon richtig gut betrinken!
5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?
Als ich sieben oder acht Jahre alt war, wollte ich unbedingt Bruce Springsteen werden - meine Eltern haben seine Musik pausenlos gehört, und ich habe dann auch zuhause seine Songs nachgesungen, mein Vater hat mich damals sogar dabei mit einem Cassetten-Rekorder aufgenommen... Aber damals stand für mich schon irgendwie fest, dass ich entweder ein Sänger oder in einer Band sein möchte. Und dieser Wunsch hat niemals nachgelassen.
6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?
Man hat immer Träume, oder nicht? Ich kann auch nicht glauben, dass jemand keine Träume mehr hat. Was auch immer du mit deinem Leben machst, du setzt dir immer irgendwelche Ziele. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass es jemals eine Situation geben wird, in der ich sage: Cool, ich habe das erreicht, jetzt lehne ich mich zurück und bleibe dabei. Bis jetzt habe ich schon einige meiner Träume verwirklicht: Einmal auf dem Reading Festival zu spielen, eine Platte machen, auf Tour durch viele Länder gehen, in Japan spielen, oder jemanden von den Smashing Pumpkins zu treffen.
7. Was war deine größte Niederlage?
Ich bin wirklich sehr, sehr dickköpfig! Und ich bleibe auch bei meinem Standpunkt und streite darüber, auch wenn es sehr zum Nachteil der Band sein könnte, nur um nicht von meiner Meinung abzuweichen. Auch wenn ich die Konsequenzen voraussehen kann, ich ziehe das durch, nur um Recht zu haben. Wenn jemand z.B. zu uns sagt, dass wir doch mal einen eher langsamen Song schreiben sollten, dann machen wir das komplette Gegenteil und schreiben einen richtig schnellen Song! Okay, manchmal macht es schon Sinn, auf andere Leute zu hören... aber nicht in Bezug auf die langsamen Songs! Fuck slow songs!
8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?
Diese Shows zu spielen! Dazu noch viele andere kleine Dinge, aber vor allem diese Shows! Und die Tatsache, dass immer mehr Leute uns live sehen wollen. Wir arbeiten seit knapp vier Jahren sehr hart innerhalb dieser Band, und es fühlt sich toll an, jetzt so langsam die Ergebnisse der ganzen Mühe zu sehen und zu erleben. Leute zu sehen, wie sie deine Songs mitsingen, umher springen, sich vollkommen darin verlieren - das ist doch absolut großartig! Auch wenn das Leben auf Tour dich manchmal an den Rand des Wahnsinns bringen kann - am Ende unserer England-Tour Anfang des Jahres hatten so die Schnauze voll, dass wir uns tatsächlich noch auf der Bühne getrennt hatten! Wir haben die Instrumente in die Ecke gepackt, den Rest des Abends nicht mehr miteinander gesprochen. Am nächsten Morgen war die Stimmung allerdings schon wieder viel besser - wir haben uns angeguckt, uns beide entschuldigt, sind ins Flugzeug gestiegen und haben in Frankreich ein Festival vor 6.000 Leuten gespielt. So kann es gehen! Dieser ganze Tourstress kann dich ganz schön aus- und aneinander bringen, aber diese Minuten auf der Bühne erinnern dich immer wieder daran, warum du das alles eigentlich machst!
9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?
Das ist hart. Hm, vielleicht eigentlich alle Songs von den Smiths. Oder auch U2. Das ist wirklich eine harte Frage, denn ich hasse wirklich viele Lieder, da kann ich mich gar nicht für den einen Hass-Song entscheiden. Nimm' einfach einen Smiths-Song, irgendeinen. Ich kann die einfach nicht ausstehen.
10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?
Iggy Pop.
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