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10+10
 
LONELY DRIFTER KAREN
Lonely Drifter Karen
Lonely Drifter Karen gehört zur eher seltenen Spezies der österreichisch / marrokanisch / belgischen Indie-Folk-Pop-Band. Zunächst von der Österreicherin Tanja Frinta solo losgetreten, entwickelte sich das Ganze über einen Aufenthalt in Barcelona zu einem international besetzten Projekt, in dem sich musikalisch demzufolge auch allerlei tut. Zwischen klassischem Folk-Pop, Chanson, Swing und slawischen Elementen tummeln sich die Songs von Lonely Drifter Karen - ohne sich um irgendwelche Schubladen-Gedanken zu scheren. Da man davon ausgehen darf, dass Leute, die solch vielseitige, spannungsreiche und überraschende Songs zusammen kreieren, auch recht unterschiedlich sein müssten, bot es sich ja quasi an, das 10+10-Prinzip ein Mal auf 10+30 aufzubohren, und jeden der drei Protagonisten zu bitten, auf die bekannten 10 Fragen zu antworten...

1. Was ist eure Definition von "guter Musik"?

Marc:
Ich könnte dir hunderte von Definitionen für gute Musik nennen und würde vermutlich mit allen konform gehen - auch wenn sie vollkommen verschiedene Dinge bedeuten. Aber nachdem wir doch sehr lange Zeit mit etwas, das wir Kunst nennen, zusammen leben, ist es noch keinem menschlichen Wesen gelungen, zu definieren, was gute oder was schlechte Kunst ist. Also bevorzuge ich, über die Musik zu reden, die ich mag oder die du magst oder die der Bäcker an der Ecke mag. Wahrscheinlich ist all diese Musik gut. Oder schlecht.

Tanja:
Authentisch muss Musik für mich sein und eine grundlegende Eigenheit besitzen, Stilrichtungen sind mir dabei ganz egal.

Giorgio:
Für mich ist gute Musik einfach originell, groovy und wird mit Feeling gespielt.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Tanja:
Ich denke, die Orte und das Klima haben unser neues Album sehr geprägt: Wir haben im Sommer in Spanien angefangen, daran zu arbeiten, in einem abgelegenen Landhaus auf Majorca, dann sind wir im Herbst nach Brüssel übersiedelt. Es war eine hektische und zugleich sehr spannende Zeit und wir haben uns auch dort entschlossen, spontan ins Studio zu gehen und sämtliche Lieder in wenigen Tagen live - mit allen Musikern im selben Raum - neu einzuspielen, denn das Material auf Majorca war zu glatt. Für manche der ruhigeren Lieder war es aber gut und wir haben die Basics behalten - aber vor allem die energiegeladenen Lieder sind erst durchs live spielen so richtig zum Leben erweckt worden. Dazwischen hatten wir eine Tour in Frankreich und da wir einige Mikrofone dabei hatten, haben wir dort auch ein bisschen "on the road" aufgenommen.

Marc:
Mein Haupt-Einflussquelle waren die Leute, mit denen ich arbeitete und ihre Art, den kreativen Prozess zu verstehen. Es ist gefährlich, sich die Musik eines anderen Künstlers zu intensiv anzuhören, wenn man an einem Album arbeitet. Ich versuche, das zu vermeiden.

Giorgio:
Ich könnte meinen Haupt-Einfluss auf dem neuen Album gar nicht nennen. Ich würde sagen, dass es die schöne Zeit war, sie wir in den letzten Jahren zusammen verbracht haben: Das Touren und das Spielen in einer perfekten Atmosphäre, in der wir zusammen an unseren neuen Songs arbeiten konnten.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Giorgio:
Ich denke einfach, dass es ein tolles Album mit tollen Songs und einem guten Sound ist. Ich weiß aber nicht, ob jedermann heutzutage an so etwas interessiert ist. Wenn ja, dann sollte er es mal probieren...

Tanja:
Ich würde niemandem unser neues Album aufschwatzen, Selbstpromotionen können oft sehr unangenehm sein!

Marc:
Ich denke, jeder sollte unser Album kaufen. Ich mag Vielseitigkeit. Es gibt jeden Tag etwas Neues auf unserem Planeten zu entdecken. Mmmm. Wie du siehst, könnte ich ein ganz guter Verkäufer sein.

4. Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musiker gekauft?

Tanja:
Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich glaube, wir haben mit meiner ersten Band die Miete für unseren Proberaum bezahlt. Alles, was wir erwirtschaftet haben, ist der Band auf der einen oder anderen Seite wieder zu Gute gekommen.

Giorgio:
Ein seltenes Poster von Jimi Hendrix, auf dem er Drums spielt.

Marc:
Höchstwahrscheinlich musikalisches Equipment. Das ist prinzipiell diese Art von Dynamik, in der Musiker sich wieder finden. Es ist so, als könntest du dir am Anfang nur das billigste Auto leisten. Nach ein paar Monaten realisierst du, dass du damit nicht mal bis zum Stadtrand kommst - als investierst du in ein besseres Auto. Bis du Geld für einen Neuwagen hast - und so weiter, bist du einen Rolls Royce besitzt. Aber wahrscheinlich ist das so, dass, wenn dieser Tag kommt, ich gar kein Ziel mehr habe, zu dem ich fahren könnte.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass ihr Musiker werden wolltet?

Tanja:
Ich habe eigentlich nie bewusst den Entschluss gefasst, Musik zu machen, weil ich immer gerne gesungen und Lieder geschrieben habe und Musikinstrumente für mich so aufregend waren wie für meine Freundinnen deren Puppen oder für meine Schwester zum Beispiel Sport. Woher dieses große Interesse gekommen ist, weiß ich auch nicht, weil meine Familie nicht besonders musikalisch ist.

Marc:
In meinem Fall war das der Umstand, dass ich in eine Familie geboren wurde, in der Musik unsere Haupt-Tugend war.

6. Habt ihr immer noch Träume - oder lebt ihr den Traum bereits?

Giorgio:
Ich leben definitiv meinen Traum - und ich hoffe, dass dieser andauern wird.

Tanja:
Ich bin sehr zufrieden, wie viel mit unserer Band bereits passiert ist. Die letzten zwei Jahre haben wir in ganz Europa gespielt, interessante Kollaborationen mit anderen Bands sind entstanden, vieles ist in sehr kurzer Zeit passiert, also ein bisschen war's wie im Traum, manchmal alles ein bisschen unwirklich und skurril und nicht immer nur schön, aber ich mag die Abwechslung und das Abenteuer.

7. Was war eure größte Niederlage?

Giorgio:
Weil wir so viele Konzerte gespielt haben, war es nicht immer möglich, das Beste zu geben und das bereue ich sehr. Aber andererseits sind das die Gelegenheiten, bei denen du am meisten lernst.

Tanja:
Wir hatten dieses wunderbare Lied mit diesem fantastischen Refrain, doch Marc hat sich geweigert, es aufs Album zu geben! Das war ein großer Fehler!

8. Was macht euch derzeit als Musiker am glücklichsten?

Marc:
In der Lage zu sein, dass das, was ich am meisten mag, an jedem Tag meines Lebens machen zu können.

Tanja:
Ich würde hier nochmals die Abwechslung betonen: Alles, was nicht Routine ist, macht dich flexibler und man muss sich vielen Herausforderungen stellen. Einerseits ist da dieser etwas einsame Prozess des Liederschreibens, der aber sehr viel Raum fürs Reflektieren, Verarbeiten oder Experimentieren gibt und andererseits ist da der Austausch mit Menschen, wenn man dann auf Tour ist. Es sind zwei extrem unterschiedliche Welten, die sich aber gut ergänzen, wenn man gerne extrem lebt, was ich definitiv tue!

Giorgio:
Ich bin glücklich, dass wir Zeit darauf verwenden können, unsere Musik zu verbessern. Wir sind schon ziemlich glücklich dran.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Tanja:
"I'm Dreaming Of A White Christmas" vielleicht. Das erinnert mich immer an Kaufhäuser zu Weihnachten, schrecklich!

Giorgio:
Ahh! Da gibt's Millionen - nimm einfach die Top Ten!

Marc:
Einer der ersten Songs, die ich schrieb. Er nannte sich "People Are A Mess". Ich glaube, ich war damals 16 Jahre alt. Du musst dir also mich mit Pickeln im Stimmbruch vorstellen, wie ich diesen Text miaue. Ich denke, man kann sich ausmalen, wie schlecht dieser Song war. Vielleicht war es wirklich der schlechteste...

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?

Marc:
Ich weiß nicht - die Beatles? Thom Yorke? Was ich dir versichern kann, ist, dass ich, wenn jemand, den ich wirklich bewundere, tatsächlich zu einer unserer Shows käme, mir vermutlich in die Hose pinkeln würde.

Giorgio:
Ich würde mir meine Großmutter wünschen. Sie konnte mich leider nie bei einem Konzert sehen und sie würde Lonely Drifter Karen gemocht haben.

Tanja: Ebenfalls meine Urgrossmutter, wobei ich mir nicht sicher bin ob ihr unsere Musik gefallen hätte...!

Weitere Infos:
www.myspace.com/lonelydrifterkaren
en.wikipedia.org/wiki/Lonely_Drifter_Karen
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
Lonely Drifter Karen
Aktueller Tonträger:
Fall Of Spring
(Crammed Discs/Indigo)


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