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Tonträger-Review
 
Yard Act - Where's My Utopia

Yard Act - Where's My Utopia
Island/Universal
Format: LP

Mit ihrem auch an dieser Stelle zur Platte der Woche gekürten Erstling "The Overload" rannten Yard Act vor zwei Jahren allenthalben offene Türen ein - ein zweiter Platz in den offiziellen englischen Charts, eine Nominierung für den Mercury Prize und Auftritte bei den größten und wichtigsten Open-Air-Festivals der Welt inklusive. Vier smarte Rabauken aus dem nordenglischen Leeds, die mit beeindruckender Wucht und einer unüberhörbaren Vorliebe für Blur, Sleaford Mods und The B-52s den Post-Punk ins Hier und Jetzt schubsten, dabei stets den richtigen Ton zwischen künstlerisch wertvoller Dissonanz und unverhohlener Eingängigkeit trafen und noch dazu ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Historie, ein politisches Gewissen und ein Faible für dramatische Spoken-Word-Passagen mit lässiger Lad-Attitüde vereinten.

Mit seinem zweiten Album folgt das Quartett nun gängigen Mustern des Musikbusiness der Gegenwart, oder anders gesagt: Anstatt sich zu freuen, dass ihnen die Indie-Welt zu Füßen liegt, scheint es Yard Act bei den Aufnahmen zu "Where's My Utopia" (übrigens co-produziert von Gorillaz-Mitstreiter Remi Kabaka Jr.) nicht zuletzt darum gegangen zu sein, sich in alle erdenklichen Richtungen zu öffnen - künstlerisch wie kommerziell. War auf "The Overload" der Sound einer Band zu hören, die die musikalische Vergangenheit im Gewinn studiert hat, klingt die neue LP eher wie das Werk einer Band, die sehr genau weiß, welche Knöpfe man drücken muss, um aus einem Achtungserfolg eine Weltkarriere zu machen. Die Funkyness, die sich in Songs wie "Dream Job" - an anderer Stelle bereits treffend als Post-Punk-Discofox beschrieben - breit macht oder der elektronisch schimmernde Beat, der unter "We Make Hits" liegt, mögen auf den ersten Blick gar nicht so weit entfernt sein von den früheren Ideen und bisweilen darf man sich sogar einbilden, dass die neuen Nummern den Geist von Gang Of Four oder Scritti Politti atmen, doch die Stoßrichtung ist dieses Mal trotz des ehrenwerten Blicks über den Tellerrand eine spürbar andere. Klangen die Songs auf dem Erstling wie Herzensangelegenheiten mitten aus dem DIY-Universum, kredenzen uns Yard Act auf "Where's My Utopia" nun (Alternative) Music for the masses.


-Simon Mahler-



 
 
 

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