Das Projekt Little Tornados kam über den Umweg und dem Einfluss eines gemeinsamen Trips nach Kolumbien zustande, den der Aktivist und Filmemacher David Thayer zusammen mit Laetitia Sadier unternahmen, um die Einflüsse der Industrialisierung und des Raubbaus am Bogota-Fluss zu dokumentieren. Das erklärt den linearen musikalischen Charakter dieses Projektes, auf dem Thayer und Sadier zusammen mit einigen befreundeten Musikern aus Skandinavien und Südamerika eine Art Klangcollage erschufen. Oft mit Spoken-Word oder Fieldrecordings ausstaffierte, rein rhythmisch orientierte Tracks ergeben am Ende ein zwar sprödes, aber eindringliches Avantgarde-Protestsong-Statement. Allerdings mit begrenztem Unterhaltungswert: Die Gitarrenfiguren und Synthie-Patterns sind betont unmelodiös ausgelegt und die stilistische Nähe zu Stereolab zwingt der Sache ungesunde Vergleichskriterien auf, die am Ende zum Negativen hin ausschlagen. Die Inklusion eines Pop-Gedankens hätte sich hier positiv niedergeschlagen. So bleibt das Ganze abstrakt im Kopf hängen und findet nicht den Weg zu Bauch und Herz.