Ganz so, als haben sie das Genre des Schrammelpop gerade eben erst erfunden, stürzen sich Alex, Emma, Joe & Nathan von der L.A. Band Dummy in das Abenteuer ihrer ersten LP-Produktion. Damit ist vor allen Dingen die fast schon unselige Energie und Konsequenz gemeint, mit das Ensemble mit großer Ernsthaftigkeit seiner Berufung nachgeht. Zum Glück bleibt es nicht dabei, denn während sich die Band inhaltlich Gedanken um "die Last des modernen Lebens, des Konsum, den Umweltkollaps, der Entfremdung und andere Ängste, die aus dem Leben in diesem absurden Moment in der Geschichte resultieren" machen, outen sie sich musikalisch dann doch eher als Shapeshifter denn als orthodoxe Garagenrocker - und lockern ihre Songs mit Krautrock-, E-Pop- und Prog-Elementen auf und sorgen dafür, dass die Sache - trotz der Unerbittlichkeit, die den vorgenannten Genres innewohnt - niemals stehen bleibt, sondern in immer neue Gefilde vordringt, so lange nur die Stakkato-Energie ihres Tuns nicht verloren geht. Dabei zeigen sie auch noch Humor, indem das abschließende "Atonal Poem" sich als höchst melodisches und harmonisches Science Fiction-Opus ohne erkennbare Worte, aber mit hymnischem Klimax erweist. Bands wie diese gibt es immer wieder mal - und wie viele ihrer Kollegen auch überzeugen Dummy auf diesem Album mit einer gewissen, charmanten Unbedarftheit, mit der sie an die Sache herangehen.