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Sam Weber - Get Free

Sam Weber - Get Free
Sonic Unyon/The Orchard
Format: Digital

Eigentlich hatte der kanadische Songwriter Sam Weber vorgehabt, sein neues Album - wie das Vorgängerwerk "Everything Comes True" - mit einer coolen Band in einem ordentlichen Studio seiner Wahlheimat Los Angeles einzuspielen (wohin er gerade erst gezogen war, nachdem er dort musikalisch hatte Fuß fassen können). Und dann kam die Pandemie. Also galt es umzudisponieren. Anstatt sich aber - wie viele seiner Kollegen - produktionstechnisch auf ein Zoom-Setting einzulassen, entschlossen sich Weber und seine musikalische Partnerin, die angedachten Arrangements der Songs den Möglichkeiten einer Heimstudio-Produktion anzupassen und das Album unter Beteiligung des alten Kumpels Danny Austin-Manning (der zuvor bereits für Weber Drums gespielt hatte) im heimischen Wohnzimmer einzuspielen.

Diese Entscheidung stellte sich als goldrichtig dar, denn durch die technischen Limitationen und die beschränkten Ressourcen kam das Trio auf einige besonders kreative soundtechnische Ideen. Wohlgemerkt sind damit keine elektronischen Spielereien gemeint, sondern die Art, in der die akustischen Instrumente mit analogen Mitteln "aufgepeppt" wurden - beispielsweise in der Art, wie die Instrumente gespielt, akzentuiert oder klangtechnisch eingefangen wurden. Nachdem sich Weber auf seinem letzten Album mit dem Ableben seines Vaters beschäftigt hatte, ist "Get Free" eher eine Bestandsaufnahme als freischaffender Künstler. Besonders gelungen betrachtet Weber dieses in dem Song "Money", in dem Weber realisiert, dass er, als kreativer Freigeist, langsam eine Außenseiterstellung im familiären und Freundes-Umfeld einnimmt, da er sich von den sozial konformen vernünftigen Menschen, die etwas ordentliches gelernt haben, als Künstler schon absetzt. Musikalisch hingegen lebt das Werk - neben den zuvor erwähnten klangtechnischen Kapriolen - davon, dass sich Weber (der seine Laufbahn als Folkie und Gitarrero an der Kanadischen Westküste begann) dem Ideal des von ihm angestrebten US-Westküstensounds (dessentwegen er ja in die USA umsiedelte) auf subtile Weise langsam annähert.


-Ullrich Maurer-



 
 
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