Wie man eine solide Disco-Scheibe mit charmantem Retro-Flair macht, die aber dennoch einen Fuß produktionstechnisch sozusagen in der Gegenwart hat, zeigten zuletzt ziemlich eindrucksvoll Kylie Minogue und ihr Team. Dass das doch nicht so schwer sein könne muss sich Louisa "Foxes" Rose Allen gedacht haben und legte ihr drittes Album ebenfalls als klassisches Disco-Album an. Das hat aber einen weiteren Hintergrund, denn die Songs entstanden während der Pandemie im Lockdown-Modus - und Louisa räumt freimütig ein, dass da eine gehörige Portion Eskapismus im Spiel ist - und der unbändige Wunsch endlich wieder mal im Tanzhaus abhotten zu können. Konzeptionell ist da also alles im Lot und erklärt dann auch den jubilierenden Charakter der meisten Tracks, den Foxes auch dann implementiert, wenn die Tracks eigentlich eher einen nachdenklichen bzw. melancholischen Charakter haben. Produktionstechnisch ließ sich Foxes von Club-Koryphäen wie Marius "Roosevelt" Lauber unterstützen und musikalisch enthält die weitestgehend elektronisch ausgerichtete Scheibe mehr Club- und Techno-Elemente als für eine reine Disco-Scheibe eigentlich nötig gewesen wären. Kritikpunkte wären dann z.B, der eingeschränkte stimmliche Umfang von Foxes, der dazu führt, dass alle Songs auf dem gleichen Energielevel dargeboten werden und etwas mehr Varianz im stilistischen Angebot wäre auch ganz nett gewesen. Als Pandemie-Party-Scheibe ist das Werk aber allemal geeignet.