Sehr viel brauchen Jasmine Golestaneh und Eddie Cooper - besser bekannt als das New Yorker E-Pop-Duo Tempers - nun wirklich nicht, um glücklich (bzw. tatsächlich eher schwermütig) zu sein: Ein geradliniger Retro-Backbeat, zwei bis drei Grundakkorde, jede Menge Hall (insbesondere auf den Vocals), klassische Dreampop- und New Wave-Klangwolken und eine Handvoll recht einschmeichelnder Moll-Melodien reichen für die recht stilisierte Form von unterkühlter Blade-Runner-Disco-Ästhetik, die Tempers bevorzugen, vollkommen aus. Inhaltlich geht es um Perspektiven, Doppeldeutigkeiten, Unsicherheiten und Desolation in jeder Form. Richtig zu verstehen ist davon kaum etwas, denn Jasmines Vocals werden betont emotionslos und lautmalerisch ins Klangbild eingewoben. Das macht aber nichts, denn Jasmine hat ein Begleitbuch für das Album erstellt, in dem sie für jeden Song eine Collage erstellt hat, die die lyrische Intention visualisiert. Trotzdem bietet der Gegensatz zwischen motorischer Unerbittlichkeit und opulenter Harmonie-Affinität einen interessanten und spannenden Kontrast, der einen bestimmten, hypnotischen Reiz auf den Hörer ausübt.