Auch US Rails gehört zu jener Spezies von Bands, in denen sich dereinst vier bereits zuvor etablierte Songwriter - in dem Fall Ben Arnold, Scott Bricklin, Tom Gillam und Matt Muir - zusammen fanden, um im gemeinsamen miteinander vielleicht etwas mehr als die Summe der einzelnen Teile ihres Tuns erreichen zu können. Hört man sich nun allerdings dieses bereist sechste Studioalbum der US Rails an, so schleicht sich der Eindruck ein, dass es hier nicht mehr um das Zusammenführen und Angleichen von Egos gehen kann, sondern dass hier eine echte Band am Werke ist, die einfach Spaß am gemeinsamen Tun hat. Ohne den Anspruch etwas grundsätzlich Neues erschaffen zu wollen, setzen die US Rails hier auf die Betonung der rockigeren Aspekte ihres Tuns und krempeln bei den in Philadelphia eingespielten Songs ordentlich die Ärmel hoch. Hier gibt es also mehr klassische Rock-Sounds (mit deutlichen Referenzen an die großen der Zunft - wie z.B. Springsteen oder die Stones) als besinnliche Folk- und Country-Balladen. Harmoniegesang - ursprünglich eine der Triebfedern des Projektes - gibt es zwar auch noch, aber im Zentrum stehen hier eher Gitarren-Riffs und -Soli. Hier steht denn auch ganz eindeutig die Spielfreude im Vordergrund. Eine Prise Old-School R'n'B, Southern-Swing und ein paar Country-Folk-Sprengsel runden das Ganze ab. Das ist eine Scheibe für all jene, für die die druckvolleren Aspekte des Americana-Genres den Weg zur Glückseligkeit eröffnen.