Es gibt in Kanada keineswegs nur Americana-Acts und kommunal ausgerichtete Kleinorchester - sondern auch ganz "normale" Four-Piece-Acts, die sich dem handgemachten Folkpop widmen. Eine solche ist auch das Quartett The Provincial Archive, dessen drittes Album nun als Europa-Debüt offiziell bei uns rauskommt. Songwriter und Frontmann Craig Schramm und seine Herren verstehen sich auf diese etwas verspielte, gerne auch vertrackte Art, konventionelle Versatzstücke so miteinander zu kombinieren, dass am Ende ein ganz eigener Geschmack dabei herauskommt. Dabei klingen sie noch weniger kanadisch als das viele ihrer Landsleute tun, sondern orientieren sich eher an britischen Tugenden, die Acts wie z.B. XTC an den Tag legten.

Kurzum: Die Qualität des Materials erschließt sich vielleicht nicht auf den ersten Blick, jedoch tendieren die Tracks dazu, bei mehrmaligem Hörer stets zu wachsen. Dabei legen The Provincial Archive durchaus eine gewisse Spielfreude und Experimentierlust an den Tag (besonders was die detailverliebten Arrangements betrifft). Schade ist dann eigentlich nur, dass Schramm kein besonders charismatischer Vokalist ist - ansonsten ist dieses eine richtig nette und intelligente Indie-Folkpop-Scheibe geworden.