Wenn ein gebürtiger Australier sich der Americana Musik verschreibt, wie das Toby Burke mit seiner Band Horse Stories getan hat und der dann nach London umzieht, dann darf man Nuancen erwarten, auf die der Normalamerikaner so nicht kommt. Und genau diese Zwischentöne sind es auch, die bei dem nun vorliegenden Solo-Debüt aufhorchen lassen. Es gibt hier lange, kontemplative, Reflexionen über Einsamkeit (die tonal selten in die im Titel assoziierte "Gewinnsamkeit" ausartet), die durchaus in das Umfeld passt, das sich Burke in England mit seinen Support-Slots bei Willard Grant Conspiracy und Peter Bruntnell erschloss. Selten braucht Burke mehr als ein, zwei verschachtelte Gitarren, um seine Geschichten an den Mann zu bringen (für Frauen ist diese Musik ja eher nix). Burke reiht sich hierbei erfolglos ein in die endlose Riege der unauffälligen, herzkranken Barden, die der Welt ihren Schmerz vermitteln und dabei gleichzeitig ein wenig Trost zusprechen. Das tut er nicht besser oder schlechter als besagte Kollegen und dürfte damit für alle interessant sein, die sich durch solcherlei Liedgut angesprochen fühlen.