Dass Petter Carlsen ein Norweger ist, bräuchte man nicht eigentlich zu erwähnen, denn typischer könnte eine skandinavische Singer-Songwriter-Scheibe wie diese fast schon nicht mehr ausfallen. Es gibt ergo melancholische Folksongs, bei denen der üblichwerweise im Bundle verwendete Begriff "Pop" (trotz einer gewissen Affinität zur Melodie) fast schon ein wenig unangemessen wäre, denn Carlsen setzt keineswegs auf diese Karte, sondern schielt eher in Richtung Slow-Core. So ähneln die hingeflüsterten Songs von der Struktur her dem, was die Vertreter dieser Zunft so schätzen: Offene Stimmungen, improvisatorische Momente und ambientmäßig angelegte, hallige Gitarrenornamente bestimmen das Bild. Dazwischen balanciert Petter Carlsen - todtraurig und ein wenig verloren - am Rande des sprichwörtlichen Abgrundes. Unterstützt wird er von seinen Gästen, Anathemas Vincent Cavanagh und seiner Landsfrau Unni Wilhelmsen. Insgesamt fügt sich Carlsen also recht gut ein in die Riege seiner Kollegen - legt dabei aber weniger Wert auf die Americana-Seligkeit seiner Mitstreiter, was ihm am Ende eine eigene Note beschert.