Als britische Gitarrenband kommt man natürlich an den großen Vorbildern nicht vorbei. Dennoch ist es schon erstaunlich, wie unverhohlen die Engländer Exit Calm auf diesem neuen Werk dem Sound der frühen U2-Alben huldigen. Was von den früheren Exit Calm-Bemühungen übrig blieb, ist eine Vorliebe für psychedelische Klangwände mit Shoegaze-Faktor, die allerdings hier mit den effektbeladenen Gitarrenkaskaden von Gitarrist Rob Marshall herrühren, dessen Nomen hier auch durchaus Omen ist, denn es geht dabei immer auch um die große Geste - was sich ja bekanntlich durch Marshall-Verstärker-Türme am besten erzielen lässt. Was allerdings Exit Calm hier an musikalischer Detailtreue bieten, lassen sie dann auf der songwriterischen Seite vermissen. Es gibt sozusagen nichts, was den Einsatz der o.a. großen Gesten eigentlich rechtfertigte bzw. diesen eine adäquate Basis böte. Am Ende läuft das Ganze dann in Richtung einer - zugegebenermaßen recht konkreten, druckvollen - musikalischen Seifenblase.