Mit dem Reggae ist das ja immer so eine Sache: Es scheint ja tatsächlich so zu sein, dass der Marley Clan die einzige Quelle ist, aus dem originäre Mucke dieser Art überhaupt noch zu erwarten ist. Insofern macht es dann Sinn, dass sich Joss Stone auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten mit Damien Marley und seinen Musikern verbündete, um dieses Projekt in Sachen Reggae-Update durchzuziehen. Das muss der Dame hoch angerechnet werden, denn schließlich hätte sie (nachdem sie ihr eigentliches Meisterstück in Orson Welles'scher Manier gleich zu Beginn ihrer Karriere ablieferte) mit ihrem gefälligen Soul-Pop einfach bis in alle Zeiten so weiter machen können.

Das Ergebnis dieser Kollaboration ist nun recht interessant, da es hier eine poppige, lebendige und organische Reggae-Variante (durchaus mit souligen Anwandlungen) zu hören gibt, die aber dennoch wenig mit dem zum bloßen Gimmick verkommenen Pop-Reggae (insbesondere bundesdeutscher Provenienz) zu tun hat, denn hier kommen Vibes und Grooves durch, die die Gründerväter weiland auch nicht besser hinbekommen hätten.