Ein wenig kompliziert ist das schon - aber es scheint, dass sich die Musik von Sean O'Hagan und seinen High Llamas heutzutage dadurch auszeichnet, dass die Konsistenz dessen, was O'Hagan da in mühevoller Kleinarbeit austüftelt und inszeniert, eher durch das, was die High Llamas weglassen, erzielt wird als durch das, was sie tatsächlich spielen. Jedenfalls verweigern sich die High Llamas immer stärker den konventionellen Abfolgen von Strophen, Refrains, Intros, Outros und Bridges und fügen das Material scheinbar unsortiert, aber letztlich wohlüberlegt zusammen. In diesem Fall helfen auch Wiederholungen und Variationen bestimmter Themen, denn es handelt sich bei dem neuen Werk um den Soundtrack zu einem Theaterstück, in dem die Titelaspirantin, Amy, fünf unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Historien trifft. Dieses Szenario ist wie geschaffen für O'Hagans verschachtelte musikalische Gedankengänge. Musikalisch hat sich O'Hagan ein Mal mehr von lateinamerikanischer Leichtigkeit und jazzigen Vibes inspirieren lassen und so - trotz des außergewöhnlichen Ansatzes - ein recht typisches High Llamas-Werk mit vielleicht mehr instrumentalen Passagen als gewöhnlich geschaffen.