Mit einem geschickten Dreh präsentiert sich das Debüt-Album des kanadischen Country-Barden Colter Wall: Zwischen den Tracks gibt es eine Einspielung, die klingt als sei das Album Teil einer Radio-Show, in der die Songs des Barden auf Wunsch der Zuhörer und des Moderators gespielt würden. Das kommt im Einklang mit dem Setting, in dem Wall seine geradlinigen Männerschmerz-Balladen - großteils in einem akustischen Solo-Setting präsentiert (und dabei seiner Herkunft aus der kanadischen Provinz Saskatchewan Tribut zollt). Rick Rubin, der gleiches ja mit Johnny Cash betrieb, ist ein Fan des Mannes und mit dem Cover "Snake Mountain Blues" von Townes Van Zandt zeigt Wall, wes Geistes Kind er ist. Wer nach so etwas sucht und solides, wenngleich dezidiert altmodisches Songwriting im klassischen, reduzierten Alt-Country-Stil sucht, der ist bei Colter Wall schon an der richtigen Adresse.