Dass der Australier Harrison Storm nun ein Debüt-Album vorlegt, kommt fast schon überraschend - denn bereits 2015 begann der Mann, der seine musikalische Laufbahn als Straßenmusiker in Melbourne startete, seine klassischen, autobiographischen Selbstfindungssongs, mittels derer er (wie er selber sagt) sein Leben verarbeitet, in Form von bislang fünf (!) EPs zusammenzufassen. Basierend auf diesen Songsammlungen - und dem enormen Erfolg, den er damit auf Streaming-Plattformen hatte - machte sich Storm in seiner australischen Heimat, aber auch in Kanada, Europa (und sogar auf unseren Bühnen) - schnell einen Namen als amüsanter, authentischer Live-Performer. Bei seinen zahlreichen Konzerten nährte er immer mal wieder die Hoffnung auf einen Longplayer und dieser liegt nun endlich auch vor. Musikalisch hat sich Storm - anders als sein sonniges Surfer-Dude-Image vermuten ließe - für eine Laufbahn als romantischer, sinnsuchender, nachdenklicher Melancholiker entschieden und präsentiert sein Material in Form von entsprechend balladesk angelegten, elegischen Folksongs, die er mit sirenenhafter Stimme und subtil virtuos angelegtem Gitarrenspiel auf akustischer Basis vorträgt. Das gilt dann auch für die Studioproduktionen, die Storm indes mit einigen Effekten, Loops und je einer Prise Elektrik und Elektronik etwas gefälliger und fülliger als die auf die akustischen Bestandteile reduzierten Live-Versionen anreichert. Inhaltlich ist dieses Werk dann eine Art Coming-Of-Age-Bestandsaufnahme geworden mittels derer Storm sein Verhältnis zum Lauf der Zeiten, seiner Familie und seinen Freunden diskutiert. Während das bei den Live-Shows mit amüsanten Anekdötchen unterlegt ist, muss sich der Musikfreund bei den Studioversionen dann mit der larmoyanten Grundstimmung und einer Prise Schwermut arrangieren.