Dass The Kingsbury Manx aus den USA kommen, ist immer noch verwunderlich. Jedenfalls dann, wenn man sich die aktuelle Scheibe anhört. Immer noch liebäugelt das Trio eigentlich trotz der gemeinsamen Vorlieben (Beach Boys, Byrds - wie es in der Info heißt) eher mit dem englischen Gitarrensound. Das inzwischen zum Quintett (mit Keyboarder) gewachsene Kollegium legte auf seinem dritten Album mehr Wert auf Diversifikation und Kleinigkeiten. Es klingt auch, als seien die Tracks nicht mehr alle einfach live eingespielt worden, sondern als habe man sich Mühe gegeben, möglichst vielschichtig zu Werke zu gehen - sowohl stilistisch (mehr Country & Folk) als auch, was das Klangbild betrifft. Und auch die Stücke erscheinen durchdachter und komplexer als bisher. Insgesamt ist die Gesamt-Atmosphäre dieses Mal ein wenig düsterer - was aber durchaus als Pluspunkt zu sehen ist, denn das fröhliche Mit- und Umeinander ist ja sowieso nicht jedermanns Geschmack. Insgesamt ist "Aztec Discipline" (wenn das mal keine Anspielung auf Roddy Frames Truppe ist!) eine genügsame, gelungene und trotz der erwähnten Neuorientierung in Richtung Moll eher leichtfüßige Sommer-Gitarrenpop-Scheibe geworden.