Mal ehrlich: Wer hat denn Robert Cray eigentlich als maßgebliche Größe im Blues-Business auf dem Schirm? Und doch: Der eher stille und bescheidene Mann hat im Laufe der letzten Jahre einen Stil entwickelt, der ebenso beständig wie unverwechselbar ist. Einen nicht eben kleinen Anteil daran hat Roberts Band und besonders sein Keyboarder Jim Pugh, der Roberts messerscharfen Gitarrensound kongenial ergänzt. Dazu kommt dann Crays angenehm warmes Timbre, das stets gegenwärtige Soul-Feeling (nicht zuletzt mittels Pughs Orgel angereichert) sowie der auch immer präsente Pop-Appeal (z.B. Reggae Grooves o.ä.), der ganz besonders den abwechslungsreichen Stücken dieser Scheibe zugute kommt. Zwar ist dieses Album nicht Roberts zwanzigstes - aber zumindest klingt es in all seiner heiteren Gelassenheit so - was durchaus als Kompliment zu verstehen ist. Dass die CD daneben dennoch spontan, frisch und unverbraucht klingt, hat einen einfachen Grund: Sie wurde live im Studio ohne Proben eingespielt. Der Titelsong handelt übrigens von einem jungen GI, der im Irak-Krieg umkommt und ist somit als politisches Statement durchaus die Ausnahme. Allerdings zeigt auch dies, in welcher Weise, wie konsequent und gleichzeitig unspektakulär sich Robert Cray in alle möglichen Richtungen orientiert, um sein Klang- und sein Weltbild auszuweiten.