Das neue Werk von Barley Scotch und seinen Mitstreitern ist in der Tat eine Abkehr von der Tradition. Nicht umsonst heißt es marktschreierisch "No Covers" - denn bislang waren Hayseed Dixie dafür zuständig, alle möglichen - und möglichst unpassenden - Genres durch den Bluegrass-Kakao zu ziehen. Rein musikalisch bleiben sie sich auf dem neuen Werk gelegentlich sogar noch ein wenig treu - nur mit dem Unterschied, das es dieses Mal keine bekannten Heavy Metal-, Punk-, New Wave-, oder Pop-Cover sind, sondern eigene Tracks - z.T. haarsträubend komische, aber, wie Scotch sagt, dem eigenen Erleben entsprungen. Was erwartet man aber von jemand, der sich Barley Scotch nennt? Gewiss nichts Ernsthaftes. Und so sind auch die neuen Tracks vor allen Dingen fröhlich. Und laut. Denn neben dem gewohnten Bluegrass-Instrumentarium mit akustischen Gitarren, Banjos, Mandolinen etc. gibt es dieses Mal auch laute elektrische Töne zu hören. "Rockgrass" nennt das Scotch nicht ganz fälschlich. Wer bislang Hayseed Dixie also als lustige Coverband abgetan hatte, deren Witz sich auch den vorangegangenen sechs Scheiben langsam tot lief, der dürfte von "No Covers" angenehm überrascht sein.