Diese Scheibe bietet - im Guten wie im Schlechten - alles, was den Freund hochverstiegener, altmodischer Kraut-Prog-Rock-Epen erfreut. Nicht enden wollende Songkonstrukte, in denen kaum ein Ton sich wiederholt, hektische Stolper-Rhythmen mit Stop & Go Charakter, Wilde Instrumentalorgien - meist Gitarre gegen Orgel; in diesem Falle aber auch Stimmen gegen Orgel und jeder gegen jeden - und letztlich eine Truppe, die so etwas schon mit der Muttermilch aufgesogen hat. Der letzte Auftritt in Originalbesetzung lag schon ein viertel Jahrhundert zurück, als diese Re-Union quasi über den Umweg von Anfragen über das Web zustande kam. So hören wir jung gebliebene Altrocker mit brüchigen Stimmen, aber jeder Menge ungebremster Begeisterung und einer gehörigen Portion Humor, die hier so tun, als habe es seit den 70ern keinerlei lohnenswerte musikalische Entwicklung gegeben. Und auch keine Bands wie zum Beispiel Saga, die das, was die Herren hier machen im Prinzip zwar sehr viel einfallsloser, aber weitaus erfolgreicher produzierten. Selbstredend ist das nur was für beinharte Fans, Sammler und hoffnungslose Romantiker.