Schon eigenartig, wie es die skandinavischen Songwriter(innen) im Laufe der letzten Jahre geschafft haben, mit grundsätzlich konventionellen Versatzstücken aus Folk und Americana und der oft besungenen skandinavischen Melancholie eine Gemengelage zu kreieren, die ebenso eigentümlich wie charakteristisch ist. Liv hat zwar neben norwegischen auch deutsche Wurzeln - indes passen ihre zurückhaltend inszenierten Folkpop-Songs recht gut in dieses Setting hinein. Unter anderem vielleicht auch deshalb, weil ihre eher tiefe, leicht rauchige Stimme an ihre Kollegin Ane Brun erinnert und auch der musikalische Ansatz ähnlich ausgerichtet ist. Um ihren Bezug zur Basis deutlich zu machen, singt Liv die Hälfte der Songs auf englisch und die andere Hälfte auf norwegisch. Kurzum: Wer sich in dieser Szene ein wenig auskennt, der wird mit dem musikalischen Storytelling von Liv sofort zurecht kommen und eine neue, reizvolle Ergänzung in dieser Richtung entdecken.