Auf seiner neuen CD macht Kelly Joe Phelps eigentlich genau das, was er immer macht (vielleicht noch ein bisschen perfekter): Den besten, lebendigsten und emotional nahegehendsten akustisch orientierten Folk-Blues spielen, den es heutzutage gibt. Dabei macht Phelps absolut nichts, was irgendwie Aufmerksamkeit erregen würde. Wenn man das perfekte Beispiel für einen in sich ruhenden Musiker sucht: Hier ist es. Mit einer ausgezeichneten Band im Rücken - und mit effektvollen Beiträgen von Dolly Vardens Steve Dawson an der Weissenborn-Gitarre, Bill Frisell an der Gitarre und Petra Hadens Harmonie-Gesang arbeitet sich Phelps überlegt und lässig durch seine Stories. Und Kelly Joe Phelps ist vor allen Dingen ein Geschichtenerzähler - und das braucht Zeit. Kein Wunder also, dass die Tracks alle so um die fünf Minuten oder länger sind. Lässt an sich aber erst mal auf den relaxten Groove und die friedfertige Stimmung ein, die seine Stücke ausstrahlen, spielt Zeit eh keine Rolle mehr. Sehr viel besser kann man Musik dieser Art nicht wirklich machen.