Der aus Brighton stammende Songwriter Michael Baker hat auf seinem zweiten Album "Salt" seine auf dem Debüt begonnene musikalische Reise ins "Ich" auf die mittlerweile gewohnt opulente Art fortgesetzt. Dass Michael jahrelang als Troubadour in einem klapprigen Lieferwagen, in dem er teilweise sogar lebte, durch Europa reiste (auch wegen seiner französischen Wurzeln) kann man dem neuen Werk nun zwar nicht unbedingt direkt anhören - wohl aber lassen sich die reichhaltigen Erfahrungen erahnen, die Michael auf seinen Reisen sammelte und von denen er bis heute zehrt.

Zwar erscheint das neue Album etwas bodenständiger als das letzte, zeichnet sich aber - trotz der von Baker bevorzugten melancholisch/nachdenkliche Note - durch eine große Bandbreite an Stimmungen, Themen, Charakteren und Atmosphären aus. Dass sich so etwas mit reichhaltig arrangierten, komplex strukturierten und mit Sinn fürs Detail inszenierten, fragilen Songgebilden besser ausdrücken lässt, als mit simplen Folkpop-Nummern, liegt auf der Hand. Und auch wenn er nun öfter mal über seine direkte Umgebung resümiert: Am Ende des Tages freut sich Michael immer noch, dass vor seiner Tür eine Straße ist, auf der er jederzeit wieder ins Ungewisse aufbrechen könnte.